Der Wünschewagen, "ein ehrenamtliches Projekt mit sozialer Verantwortung" begleitet und betreut schwerstlkranke Menschen jeden Alters bei der Erfüllung ihres letzten Wunsches (mehr unter www.wünschewagen.de). Die Angehörigen eines unserer Bewohner haben dieses besondere Angebot gerne in Anspruch genommen (nachfolgender Text und Bilder von Frau Hilger-Bettendorf, Angehörige):
Es gibt einen Spruch, der da heißt: „Kopf hoch, sonst kannst du die Sterne am Himmel nicht mehr sehen.“ Am Himmel des Wünschewagens sind auch Sterne, leuchtende Sterne, die auch am Tag leuchten für den Menschen, der als wertvoller Gast in fürsorglicher Begleitung und Geborgenheit zu seinem Wunschort fährt. Für meinen schwer erkrankten Vater war dieser Wunschort sein Garten zu Hause, seine Frau, mein Bruder und ich, seine Enkel, die Ur-Enkel, seine Freunde und seine Geschwister. Das Gartenfest war noch zu gesunden Zeiten geplant worden und dann in Vergessenheit geraten, als die Diagnose kam.
Plötzlich steht das Leben auf dem Kopf, die Dinge nehmen ihren Lauf und mit den Wochen schwindet die Kraft. Auch bei denen, die verantwortlich für den Kranken alle Dinge des Lebens umorganisieren. Wo wir wieder bei den Sternen wären...
Denn auch liebe Menschen können Sterne sein: Nehmen wir das Alten- und Pflegeheim St. Sebastian in Wadern-Nunkirchen. Ein Haus, in dem es vor Sternen nur so wimmelt. Ich könnte so viele Namen nennen, aber ich habe Sorge, jemanden zu vergessen. Frau Sabine Lang, die Einrichtungsleiterin von St. Sebastian, hat in ihrem Hause eine Atmosphäre geschaffen, die allen dort Schaffenden und Pflegenden ein freundliches Lachen ins Gesicht zaubert.
Machen wir uns nichts vor, die Pflege ist ein knallharter Beruf. Und trotzdem gibt es in St. Sebastian etwas, das sich darüber stellt, das wie ein Mantel die Zeitnot und den Arbeitsaufwand von den Bewohnern und Besuchern fernhält, etwas Wohliges, das durch alle Etagen und Räume reicht. Dort kamen wir zur Tür hinein und waren wirklich ANGEKOMMEN und ANGENOMMEN.
Und genau dort, in St. Sebastian, bekam ich sehr bald wieder ein bisschen Sternenzauber von Frau Margit Fuchs, Koordinatorin beim Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungszentren Caritas Saar-Hochwald. Sie gab mir den Tipp, den Vater doch mit dem Wünschewagen nach Hause zu bringen, ein Gartenfest zu organisieren und ihm die Möglichkeit zu geben, sich von seinen lieben Menschen zu verabschieden. Nie wären wir von selbst auf diese wunderbare Idee gekommen.
Und dann haben wir geplant. Der Wünschewagen vom ASB-Landesverband Saarland hat mich zu Herrn Jürgen Müller geführt, der mit uns vollkommen unkompliziert und von Herzen gerne einen Termin gesucht, gefunden, einmal für uns verschoben und wieder sehr kurzfristig neu gefunden hat.
Wir waren alle aufgeregt. Unser Vater so sehr. Und unsere Mutter so sehr. Unser Vater hat es während der Planung gar nicht richtig glauben können und er war so stolz, dass der Wünschewagen extra für ihn unterwegs war. Alle geladenen Gäste haben es kurzfristig möglich gemacht zum Fest zu kommen.
Die Sonne hat gestrahlt, es war so ein schöner Tag. Und wieder waren am hellen Tag Sterne da, die beiden jungen Menschen, das Wünschewagen-Team, die unseren Vater gefahren, betreut und versorgt haben und die uns die Sicherheit gegeben haben da zu sein, falls es einen Notfall geben würde.
Ihr wart einfach wunderbar! Ihr SEID einfach wunderbar. ALLE!
DANKE
Hanne Hilger-Bettendorf, Eltern, Familie